WAS GEHT (DVD/VHS)


DVD



VHS

 

FSK: 6 Jahre
Regie: Dieter Zimmermann

Sprache: Deutsch
Dolby, Surround Sound
DVD VÖ: 21. Februar 2002

Film: 83 Minuten, Bonusmaterial: 60 Minuten
(inkl. nicht verwendeter Szenen und Audiokommentar)

 
Links zum Film

Offizielle Seiten zum Film
www.fanta4-film.de

Presseheft und einige Bilder
X-Verleih

Was Geht - Drehbericht
mit Filmausschnitten
Smudos Seite

 
Der Spiegel schreibt:

Auf der Suche nach dem Sinn (Von Cristina Moles Kaupp)

Zur Wachsamkeit gehört Verstehen, Wissen, wie was läuft. Dieter Zimmermanns Film "Was geht - Die Fantastischen Vier" wagt einen Blick hinter die Kulissen der erfolgreichsten deutschen HipHop-Band und entdeckt alte Sehnsüchte.

Die Fantastischen Vier wurden Ende der Sechziger geboren, ohne typische 68er-Kinder zu sein. Mitte der Achtziger hatten sie HipHop entdeckt und nach einer Variante gesucht, um ihr eigenes Lebensgefühl auf den Punkt zu bringen und die gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen in Deutschland sichtbar zu machen. Nach zwei Jahren Ochsentour im Underground steht der Major-Deal, bald darauf klettert "Die da" pfeifend die Charts hinauf und macht aus den Fantastischen Vier das, was sie heute noch sind: Pop-Stars. Wie es dazu kam und wie sich die Fantastischen Vier damit eingerichtet haben, zeigt "Was geht" von Dieter Zimmermann.

"HipHop ist ziemlich egoistisch", sagt Smudo, "er handelt von sich. Was ich am meisten im HipHop bedaure, ist, dass die meisten Songs davon handeln, wie ernst zu nehmend man ist und dass man bitte ernst genommen werden soll." Den "Fanta 4" wurde nach "Die da" Verrat vorgeworfen, am HipHop, am Rap, am Underground, am Anderssein. Zu poppig die Klänge, zu albern die Lyrics, hieß es. Mit den nachfolgenden Alben korrigierten die Schwaben ihr Image und bewiesen, dass doch weit mehr in ihnen steckt. Haben sie deswegen abgehoben oder sich, ihre Musik und Freunde verraten? Mitnichten - das macht die Vier so überaus sympathisch, eine Band mit gleichwertigen Charakteren.

Dieter Zimmermann hat die Freunde rund zwei Jahre lang mit der Kamera verfolgt. Über 50 Stunden Material sammelte er - persönliche Bilder über die Entwicklung ohne dumme Fragen aus dem Off. Konzertausschnitte, Szenen beim Komponieren im Studio und Fankontakt, Gewichtestemmen im Fitnessstudio, nackt unter der Dusche, alte Baby-Filmchen, Liebesgeschichten oder eine Kamerafahrt durch Smudos "Angeberflur"- nichts wirkt peinlich oder aufgesetzt, alles gehört dazu.

Selbst wenn Mama Dürr beim Kartoffelnschälen ausplaudert, dass "ihr" Thomas immer ein ganz Lieber war, wenn auch mit einem schwer nachvollziehbaren Hang zum Künstlerischen. Später wird Thomas D. im Wohnmobil herumfahren - ganz Mann mit Mission - und über vergangene Schlagzeilen und die alte Geschichte mit Jenny E. feixen. Heute, in der Abgeschiedenheit seines Bauernhofs, bemerkt er trocken: "Nach zehn Jahren habe ich das Gefühl, dass mich eigentlich keiner versteht." Er genießt es daher, wenn etwa sein Song "Der Krieger" für andere einen Sinn ergibt: "Er wacht auf aus dem Traum, den das Kollektiv träumt/ hat mit seinen alten Vorstellungen endlich aufgeräumt/ ...es wird Zeit, dich zu entschließen, wer du bist, wohin du gehst und auf welcher Seite du stehst..." Keine Macht für Niemand? Du wachst auf und weißt es.

"Was geht - Die Fantastischen Vier". Deutschland 2001. Regie: Dieter Zimmermann. Länge: 85 Minuten; Verleih: Warner Bros./X-Verleih; Start: 23. August 2001.

(C) SPIEGEL ONLINE 2001

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